Kamerun: Boko Haram zerstört fast 200 Häuser

14.02.2019


In der Nacht vom 24. auf den 25. Januar sind mehrere Gruppen von Nigeria kommend aus verschiedenen Richtungen durch die Berge und Dörfer in der Gegend um Tourou im Norden Kameruns gezogen und haben angezündet und zerstört, was ihnen über den Weg kam: Häuser, Läden, Erntevorräte. Nach Mitternacht sind sie am Gesundheitszentrum angekommen.



© privat

Die Dorfbevölkerung hatte fliehen können, ebenso eine Frau in den Wehen in der Geburtenstation sowie der einzige stationäre Patient und der Pfleger im Nachtdienst. Die Menschen versteckten sich (wie schon so oft!) in den Felsen der umliegenden Hügel.

Die Bilanz: In zwei Dörfern fast 200 Häuser/Gehöfte zerstört! Im Gesundheitszentrum: ein Haus ausgebrannt und bis zum Dach zerstört, darin befanden sich Gästebetten, einige Vorräte wie Nahrung für unterernährte Kinder und vier Dienstmotorräder. Impfstoffe wurden gestohlen, das Mikroskop zerstört, das Dienstauto ist ausgebrannt – ein Toyota Allrad-Kleinbus! Der Brunnendeckel aufgebrochen, der Brunnen mit Hirsestengeln verschmutzt und daneben lagen leere Rattengiftbehälter.

Gott sei Dank, wurde von den Anwohnern und dem Personal niemand verletzt oder getötet.

Doch der Schock sitzt tief. So ein schlimmer Übergriff hat in dieser Region schon seit einem Jahr nicht mehr stattgefunden.

"Doch die Bevölkerung und die Mitarbeiter in Tourou sind so mutig und initiativ", erzählt eine Missionarin, "sehr oft habe ich in den letzten Jahren von der Bevölkerung gehört: dass das Zentrum funktioniert, das Personal anwesend ist und wir dadurch eine gute Versorgung haben, ist eine enorme Ermutigung für uns! Es wäre schlimm, wenn „ihre“ Klinik jetzt geschlossen werden müsste."

So trotzen Anwohner und Mitarbeiter der Angst und dem Terror und haben mit den Reparaturen am Gebäude begonnen und die Arbeit in reduziertem Maß wieder aufgenommen: In den weniger zerstörten Räumen sind in den letzten zwei Wochen 14 Babys zur Welt gekommen!

Wir danken Gott für die Bewahrung der Bewohner und für ihren Mut und beten um Gottes Trost und Hilfe in der Bewältigung dieser traumatischen Erfahrung und um den Schutz der Herzen vor Angst und vor Hass den Angreifern gegenüber.