Iran: Verschwundene Menschenrechtsaktivistin offenbar im Gefängnis

21.02.2020


Die iranische Christin Mary (Fatemeh) Mohammadi, deren Verbleib nach einer Festnahme am 12. Januar unklar war, befindet sich wohl im Frauengefängnis von Qarchak. Berichten zufolge wurde die 21-Jährige dort körperlich misshandelt und erniedrigend behandelt.



Mary (Fatemah) Mohammadi ist in einem berüchtigten Frauengefängnis im Iran.

Obwohl der Staatsanwalt Marys Freilassung gegen eine Kaution von mehr als 2.000 US-Dollar genehmigte, weigerte er sich, ihre bedingte Freilassung zuzulassen. Ihr Fall wurde an das öffentliche Strafgericht weitergeleitet.

Sicherheitsbehörden hatten sie in der Nähe des Azadi-Platzes in Teheran verhaftet, auf dem nach dem Absturz bzw. versehentlichen Abschusses des ukrainischen Flugzeugs Proteste stattfanden. In mehreren Tweets hatte sie zuvor die Regierung kritisiert. Mehrere Wochen lang war ihr Aufenthaltsort unbekannt. Ihre Freunde und Familie waren sehr besorgt.

Inzwischen sind ihr Verbleib und die offizielle Anklage bekannt geworden: "Störung der öffentlichen Ordnung durch Teilnahme an einer illegalen Versammlung".

Bereits im Nobember 2017 war Mary, die vor einigen Jahren zum Christentum konvertierte, bei einem Treffen einer Hauskirche verhaftet worden. Wegen "Mitgliedschaft in evangelikalen Gruppen", "Beteiligung an christlichen Aktivitäten" und "Handeln gegen die nationale Sicherheit durch Propaganda gegen das Regime" musste sie damals sechs Monate im Evin-Gefängnis verbringen. Doch auch anschließend hat sie sich weiterhin sehr offen über ihren christlichen Glauben geäußert und sich für die gesetzlichen Rechte der christlichen Bekehrten im Iran und die Freiheit, ein christliches Gotteshaus zu besuchen, eingesetzt. Zuletzt wurde sie ohne weitere Angaben von Gründen an ihrer Universität exmatrikuliert.

 

Quelle: Middle East Concern, Jesus.ch