Algerien: Kampagne gegen Christen verschärft

19.08.2019


Der Druck auf protestantische Kirchen wächst: Der algerische Innenminister hat am 28. August als Leiter des Nationalen Sicherheitskomitees einen Beschluss erlassen, wonach die kommerziellen Aktivitäten von Leitern protestantischer Gemeinden verstärkt untersucht werden sollen. Er nennt die protestantische Kirche eine radikale Bewegung und behauptet, dass die protestantischen Führer beabsichtigen, einen "bösartigen Plan ... unterstützt von ausländischen Parteien..." aufzustellen, um "destruktive Ideen" zu verbreiten.



Algerische Christen bitten um Gebet, da sie weiterhin dem Druck der Behörden ausgesetzt sind. Am 8. September berichtete eine große algerische Tageszeitung, dass ein Befehl an regionale Gouverneure und Sicherheitschefs geschickt wurde, der sie anweist, die Untersuchung der finanziellen Aktivitäten von Leitern protestantischer Kirchen zu verstärken.

Dem Artikel zufolge hat der Innenminister als Leiter des Nationalen Sicherheitskomitees den Beschluss am 28. August erlassen. Der Beschlusstitel lautet: " Aktivitäten von Religionsgemeinschaften, die den nationalen religiösen Werten widersprechen, insbesondere ihre destruktiven/subversiven Versuche in dieser Zeit, die das Land durchläuft". Der Artikel bezieht sich auf drei Gruppen, die protestantische Kirche (l'Église Protestante d'Algérie oder EPA) und zwei radikale islamische Gruppen, die für ihre aggressiven Pläne bekannt sind.

Der Befehl wurde an die Walis (Gouverneure), den Generaldirektor für innere Sicherheit, den Polizeidirektor und den Direktor für nationale Sicherheit weitergeleitet. Er nennt die protestantische Kirche eine radikale Bewegung und behauptet, dass die protestantischen Führer beabsichtigen, einen "bösartigen Plan ... unterstützt von ausländischen Parteien..." aufzustellen, um "destruktive Ideen" zu verbreiten. Er wirft der Kirche vor, die aktuelle politische Situation zu nutzen, um solche subversiven Pläne umzusetzen.

Der Befehl weist die Sicherheitschefs anschließend an, "mit aller Härte Aktivitäten zu verstärken, die darauf abzielen, die kommerziellen Aktivitäten protestantischer Führer zu untersuchen", und bezieht sich auf die Finanzierung von Kirchen.

Der Artikel behauptet, dass Berichte über Einschränkungen der Religionsfreiheit in Algerien falsch sind. Er legt ferner nahe, dass ein negativer UN-Bericht aus dem Jahr 2018 von Kirchen beeinflusst wurde, die eine politische Agenda verfolgen.

Seit November 2017 sind die algerischen Behörden an einer systematischen Kampagne gegen Christen beteiligt. Mindestens sechs mit der EPA verbundene Kirchen wurden von den Behörden geschlossen. Andere Kirchen haben schriftliche Anweisungen erhalten, alle Aktivitäten einzustellen. Mehrere Gerichtsverfahren gegen Christen und Kirchenführer wurden eingeleitet.

In diesen schwierigen Zeiten bitten uns die algerischen Christen, dafür zu beten:

  • dass Führer der Kirche und der EPA angesichts des wachsenden Drucks Frieden, Weisheit und Führung vom Herrn bekommen
  • dass die Behörden ihre systematische Kampagne zur Schließung von Kirchen und ihrer Freiheitsbeschränkung beenden
  • dass der Versuch, Hass auf protestantische Kirchen und Christen zu schüren, nicht erfolgreich ist
  • dass die Verantwortlichen für die Kampagne gegen Christen vom Heiligen Geist zur Umkehr getrieben werden und dass sie seine Vergebung erfahren und Neues Leben bekommen

Middle East Concern