Die „neuen“  Bibelschmuggler

Die „neuen“ Bibelschmuggler

Armita* umklammert ihre Tasche, als sie an einem Tisch in einem kleinen Café Platz nimmt. Nachdem sie Tee bestellt hat, stellt sie die Tasche vorsichtig zwischen ihre Füße auf den Boden und sieht sich in dem überfüllten Raum um. Sie lächelt, denn sie weiß, dass das, was sie auf den Boden gestellt hat, das Leben vieler Menschen ändern wird. Aber sie weiß auch, dass sich unter den Gästen des Kaffeehauses auch Geheimpolizisten befinden könnten. Und die würden Armita verhaften, für das was sie tut.

„Lieber Jesus“, betet sie leise, „bitte benutze das, was ich auf den Boden gestellt habe, um Menschen für dich zu gewinnen.“

Digitaler Download

Während Armita ihren Tee trinkt, kann sie beobachten, was man in fast jedem Kaffeehaus erlebt. Immer wieder zückt der eine oder andere Gast sein Handy und sucht nach einer Wi-Fi-Verbindung ins Internet. Wenn aber ein Gast in dem Kaffeehaus, in dem Armita sitzt, eine Wi-Fi-Verbindung gefunden hat, für die er kein Passwort benötigt, dann öffnet sich nicht wie gewöhnlich eine Seite mit Informationen über die Benutzung des Wi-Fi-Zugangs. Vielmehr erscheint auf dem Bildschirm ein kostenloser digitaler Download des Neuen Testaments, des Injil, wie im Koran das Evangelium bezeichnet wird.

Hotspot fürs Internet

Nachdem Armita ganz langsam ihren Tee getrunken und ihre Rechnung bezahlt hat, nimmt sie ihre Tasche und geht nach Hause. Am nächsten Tag wird sie in einem öffentlichen Park das gleiche tun wie im Kaffeehaus … nämlich einen WLAN-Hotspot für eine Wi-Fi-Verbindung bereitstellen, die jeder nutzen kann, der sich mit einem Handy in der Nähe aufhält. Die mobile Technik dafür hat Armita in ihrer Tasche versteckt.

Chip-Karten und Bibeln aus Papier

Partner der HMK nutzen immer wieder neue, kreative Wege um Gottes Wort in Länder zu verbreiten, in denen Christen verfolgt werden. Zu den neuen Wegen gehören WLAN-Hotspots für freizugängliche Wi-Fi-Verbin­dungen und auch sogenannte SD-Karten (von englisch Secure Digital Memory Card/ „sichere digitale Speicherkarte“). Dieses digitale Speichermedium auf dem sich Bibeltexte befinden, können Gläubige leicht untereinander heimlich austauschen. Aber es werden auch ganz gewöhnliche Drucker benutzt, um Papier-Exemplare der Bibel herzustellen.

Solche Bibeln schmuggelt ein Partner der HMK in großen Mengen in die Länder der Verfolgung. Über 400.000 Exemplare wurden in den letzten 12 Jahren z.B. in ein muslimisches, asiatisches Land geschmuggelt.

In den Ländern der Märtyrer wächst die Zahl der mutigen Gläubigen, die Bibeln verteilen. Beten Sie mit uns für diese Brüder und Schwestern. Beten Sie für Armita und die vielen „neuen“ Bibelschmuggler, die Haft riskieren und sogar den Tod.

* Name aus Sicherheitsgründen geändert.

Unsere Brüder und Schwestern sind voller Freude und Dankbarkeit, wenn sie das Evangelium in ihrer Landessprache hören können. Hier lauschen Nepalesen einer Audio-Bibel.

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Anteilnehmen und Lernen

„Stimme der Märtyrer“ – Das Magazin der Hilfsaktion Märtyrerkirche

Das Magazin gibt den um ihres Glaubens Willens verfolgten und bedrängten Christen eine Stimme durch ...

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