Die Lage unserer Projektpartner vor Ort
Corona-Krise

Die Lage unserer Projektpartner vor Ort

Die Corona-Krise bedroht vor allem die armen Menschen / Foto: HMK

Die Corona-Pandemie hält die Welt in Atem. Natürlich sind ebenfalls Länder betroffen, in denen Christen verfolgt werden, auch unsere Projektpartner. Um einen Einblick in ihre derzeitige Lage zu bekommen, haben wir ein paar Zeilen von ihnen abgedruckt, die uns Anfang des Jahres erreicht haben. Sie sollen dazu ermutigen, die bedrängten Christen gerade in dieser besonderen Zeit nicht zu vergessen – aber auch, sich davon inspirieren zu lassen, mit welchem Gottvertrauen und welcher Selbstlosigkeit sie die zusätzlichen Herausforderungen angehen.

Ägypten

Die Corona-Krise verbreitet Angst und Schrecken in unserem Land. Die Regierung hat Schulen und Universitäten geschlossen; der Flughafen ist auch zu. Alle Versammlungen in Kirchen und Moscheen wurden abgesagt – bis auf die Gottesdienste sonntags und die Freitagsgebete … Die Menschen kaufen Lebensmittel, Medikamente und horten ganze Berge davon zu Hause. Manches ist in den Geschäften inzwischen nicht mehr zu bekommen.

Auch in unserem Land gibt es viele Infektionen. Wenn das Virus die armen Dörfer erreicht, wird das katastrophal. Die Menschen dort wissen nicht, wie man sich schützt – sie haben auch kaum sauberes Wasser, mit dem sie sich die Hände waschen könnten. Außerdem arbeiten die meisten von ihnen von der Hand in den Mund. Sie können es sich nicht leisten, zu Hause zu bleiben. Sie gehen arbeiten, selbst wenn sie sich krank fühlen, weil sie ihre Arbeit nicht verlieren wollen. Mehr als einmal habe ich den Satz gehört: „Lieber sterbe ich an dem Virus als an Hunger.“

Betet um Schutz und inneren Frieden für uns – und darum, dass wir kreative Wege finden, wie wir die Frohe Botschaft weiterhin verbreiten können. Und bitte betet für die armen Menschen in unserem Land!

Die Corona-Krise und ihre Folgen trifft die Ärmsten besonders stark. Durch die vielerorts verhängte Ausgangssperre können die meisten nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen, vor allem die Tagelöhner. Ihre Familien kämpfen nun ums Überleben und wissen nicht, wie sie ihre Kinder versorgen sollen. Zwar verteilen Regierungen auch meist Lebensmittelpakete, bei diesen Vergaben werden aber christliche Familien oft ausgelassen. Deshalb erhalten wir zunehmend Anfragen von unseren lokalen Partnern und fördern inzwischen Projekte in Ägypten, Indien, Nepal und Pakistan, wo diskriminierte Christen mit Lebensmittelpaketen und Hygieneutensilien versorgt werden.

Spenden

Libanon

Das Land ist komplett abgeriegelt: Einkaufszentren, Cafés, Restaurants, Kindergärten, Schulen, Universitäten, der Flughafen, die Grenzen, alles ist dicht. Es sind schon mehrere hundert Menschen offiziell infiziert und die Fallzahlen steigen. Wir hoffen, dass die Quarantänemaßnahmen die Verbreitung des Virus eindämmen, weil die Krankenhäuser mit der großen Anzahl an Patienten überfordert sind (wir haben im ganzen Land nur etwa 500 funktionierende Beatmungsgeräte).

Die Flüchtlingsbevölkerung im Libanon lebt zusammengepfercht auf engstem Raum und hat kaum Zugang zu grundlegenden Hygieneartikeln und medizinischer Versorgung. Wenn das Corona-Virus in die Lager gelangt, wird es die vielen mangelernährten und kranken Menschen dort schwer treffen.

Trotzdem sehen wir diese Situation für uns persönlich als eine Möglichkeit, dankbar zu sein und uns der Dinge bewusst zu werden, die wir vorher für selbstverständlich gehalten haben – zum Beispiel eine Familie und ein Zuhause zu haben, draußen einen Kaffee trinken, spazieren gehen und sich mit Freunden treffen zu können …

Zentralasien

Das Coronavirus hat unsere Welt mehr erschüttert, als irgendetwas sonst in jüngster Vergangenheit. Die Veränderungen, die er mit sich bringt, sind so rasant, wie es sich niemand von uns vor ein paar Wochen auch nur hätte vorstellen können. Unsere Geschwister in Zentralasien erleben das auch gerade. Einige von ihnen befinden sich gerade in völliger Isolation, manche davon weit weg von Zuhause. Sie haben mit denselben Unsicherheiten zu kämpfen wie wir – nur, dass sie kein so gut ausgebautes Sozialsystem haben, das sie auffängt. Bitte denkt an sie!

Sollte das Virus sich in den Flüchtlingslagern im Libanon verbreiten, droht eine Katastrophe / Foto: Heart4Lebanon
Im Iran fälscht die Regierung die offiziellen Infektions- und Todeszahlen aufgrund von Covid-19 / Foto: HMK

Iran

Im Iran sind Lügen und noch mehr Lügen an der Tagesordnung. Wir befinden uns in täglichem Kontakt mit der Untergrundkirche und die Wahrheit ist weit entfernt von dem, was offiziell von Regierungsseite kommuniziert wird. Der Iran besteht aus 31 Provinzen und Freunde haben uns darüber informiert, dass allein in der Provinz Gilan schon über 800 Menschen gestorben sind. Die Anzahl der Toten ist also offensichtlich wesentlich höher, als öffentlich berichtet … die ohnehin schon sanktionierte Wirtschaft ist am Kollabieren.

Türkei

Obwohl die Situation in der Türkei offiziell unter Kontrolle ist, gestaltet sich die Lage für die Flüchtlinge in unserem Land als sehr problematisch. Sie sind von der Gesundheits- und Sozialversorgung ausgenommen … momentan bekommen wir Anrufe von christlichen Flüchtlingen aus dem ganzen Land. Wir tun unser Möglichstes – obwohl zum Beispiel die Hygieneartikel inzwischen nur noch begrenzt vorhanden sind – und hoffen, dass wir ihnen die medizinische und finanzielle Versorgung ermöglichen können, die sie benötigen, sollten sie krank werden.

Afghanistan

Die ganze Welt scheint kopfzustehen, aber das muss ja nicht automatisch etwas Schlechtes sein! Als wir letztens gemeinsam in der Bibel lasen, haben wir wirklich angefangen zu begreifen, wo wahre Hoffnung und wahre Freude herkommen – und dass diese Situation vielleicht auch etwas Gutes bewirken kann.
Ganz Afghanistan scheint gerade den Kopf in den Sand zu stecken, was sich auf gesundheitlicher Ebene verheerend auswirken könnte. Tausende von Afghanen kehren aus dem Iran zurück, ohne auf eine Infektion hin getestet zu werden. Da ein Test nur auf Freiwilligenbasis durchgeführt wird und die meisten sich dafür schämen, lässt sich so gut wie niemand testen. Der Großteil der Menschen hat auch überhaupt keine Ahnung davon, dass sie sich regelmäßig die Hände waschen, Abstand halten und niemandem die Hand schütteln sollten.
Wir haben die Entscheidung getroffen, im Land zu bleiben – wohl wissend, dass es sehr bald keine Flüge mehr geben wird. Bitte betet für uns: Wir brauchen Gottes Weisheit, wie wir unsere Projekte weiterführen sollen.

Nordkorea

Ich ziehe meine Zuversicht aus dem Gebet. Die Virus-Situation in Pjöngjang und Sinŭiju ist ernster als in den Grenzregionen. Wir werden wohl alle entweder verhungern oder an dem Virus sterben. Beides endet tödlich und verbreitet Verzweiflung. Aber seitdem ich IHN kenne, ist meine Angst verschwunden. Wir danken euch von Herzen!

Sri Lanka

Wir mussten in der letzten Zeit wegen des Corona-Virus alle von zu Hause aus arbeiten. So hatten wir mehr Zeit zum Beten und Nachdenken darüber, was unsere Arbeit ausmacht. Außerdem konnten wir Kraft tanken für die Herausforderungen, die anstehen. Unsere Mitarbeiter sind aufgrund der derzeitigen Lage in ihren Häusern eingesperrt, aber ich kümmere mich trotzdem um die dringendsten Fälle. Für mich gibt es keine Ausrede, nicht zu helfen. Das ist schließlich unser Auftrag.

Zurzeit sind die Geschäfte geschlossen. Alles wurde von denen aufgekauft, die es sich leisten konnten, einen Vorrat davon anzulegen. Das hat dazu geführt, dass die ärmeren Menschen nun mit nichts dastehen. Also planen wir, diesen benachteiligten Menschen Lebensmittelrationen zukommen zu lassen. Wir beten weiterhin für euch, so wir ihr für uns betet. Wir brauchen Gottes Führung für die Zukunft. Nur auf seine Fürsorge, seinen Schutz und seine Gnade ist Verlass.

Unser Projektpartner ist Missionar in Afghanistan und will trotz Corona im Land bleiben / Foto: HMK

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