Mehr Freiheit für Christen?
Sudan

Mehr Freiheit für Christen?

Der Sudan wurde bis vor kurzem nicht nur als ein den Terror unterstützendes Land eingestuft, sondern gehörte auch zu den islamischen Ländern mit der intensivsten Christenverfolgung weltweit. Rund 30 Jahre lang regierte der den Muslimbrüdern nahestehende und von ihnen unterstützte Umar al-Baschir mit diktatorischer Vollmacht.

Im Jahr 2011 wurde der Südsudan in die Unabhängigkeit entlassen. Dort stellen die Christen die große Mehrheit der Bevölkerung. Für die im eigentlichen Sudan verbliebenen Christen wurde die Lage dadurch nicht besser. Im April 2019 stürzte jedoch das Militär den Präsidenten Umar al-Baschir. Eine Übergangsregierung soll den Weg in eine demokratischere Zukunft ebnen.

Die Hauptmotivation der neuen Führung mag sein, dass sie sich Anerkennung und wirtschaftliche Unterstützung vom Westen erwarten. Seit 2019 hat die Übergangsregierung jeoch nicht nur Reformen angekündigt, sondern gerade in Bezug auf Religionsfreiheit mittlerweile auch ganz konkrete Schritte eingeschlagen. Unter anderen Bestimmungen, die die Religionsfreiheit einschränkten, wurde auch das Gesetz, das bisher den Abfall vom Islam unter die Todesstrafe stellte, abgeschafft. Eine Kommission wurde gegründet, die Pläne dafür entwirft, wie Religionsfreiheit auch in das Bewusstsein der einfachen Menschen in ländlichen Gegenden dringen kann. Auch ein koptischer Christ wurde zum Mitglied dieser Kommission berufen.

Vor einigen Monaten wurden erstmals Muslime, die eine christliche Kirche angegriffen und beschädigt hatten, tatsächlich vor Gericht gestellt. Als symbolische Geste dafür, dass auch die rund zwei Millionen Christen im Land ernst genommen werden sollen, wurde der 25. Dezember als offizieller staatlicher Feiertag eingeführt.

Es ist durchaus nicht gesichert, dass diese für unsere Mitchristen positiven Entwicklungen von Dauer sind. Rasante Umbrüche bergen immer auch die Gefahr, dass es zu Gegenreaktionen oder gar zum Chaos kommt. Außerdem haben die guten Absichten der Zentralregierung durchaus noch nicht überall vor Ort zu konkreten Veränderungen geführt. Der familiäre und gesellschaftliche Druck gegen Christen und besonders gegen Konvertiten aus dem Islam ist unvermindert stark.

Umso mehr sind wir aufgefordert, weiter für unsere Glaubensgeschwister im Sudan zu beten und ermutigt zu sein, dass es im Blick auf Christenverfolgung auch positive Entwicklungen geben kann.

Anteilnehmen und Lernen

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