Auf der Flucht vor Terror
Burkina Faso

Auf der Flucht vor Terror

In den letzten beiden Jahren haben sich die Angriffe von terroristischen Gruppen auf Dörfer im Norden des Landes Burkina Faso intensiviert. Fast eine Million Menschen wurden aus ihren Dörfern vertrieben worden, darunter ca. 12.000 Christen.

Anfangs galten die Angriffe vor allem Dörfern mit Bewohnern unterschiedlicher Religionen. Dann intensivierten sich die Anschläge der sogenannten ‚unbekannten Terroristengruppen‘ (GAT) sowie einiger radikalere Gruppen gezielt auf Christen. So wurden in manchen Dörfern die Bewohner nach ihrer Religion befragt. Wer sich als Christ zu erkennen gab, musste sterben. Es gab zudem Anschläge auf Pastoren, Gottesdienste und Kirchen. Viele Gemeinden waren gezwungen, sich nur noch heimlich zu treffen.

Pastor Louis: Auf der Flucht vor Dschihadisten

Pastor Louis und seine Frau mussten das Dorf, in dem sie viele Jahre gearbeitet hatten, auf der Flucht vor Dschihadisten verlassen. Zuvor hatten sie bereits miterleben müssen, wie in einem Sonntagsgottesdienst der Pastor und einige der Gemeindeglieder ermordet wurden. In einer kleinen Stadt, hunderte von Kilometern von ihrem Heimatdorf entfernt, fanden Pastor Louis und seine Frau schließlich Zuflucht. Das Leben dort war nicht leicht. Durch die Anti-Corona-Maßnahmen verschärfte sich die Situation zusätzlich. Der Markt wurde geschlossen und alle Straßenverkäufe wurden verboten. Besonders schwierig war es in der Zeit von März bis Ende Mai. Alles, was nach der vorhergehenden Regenzeit geerntet worden war, war aufgebraucht. Es gab keine Möglichkeit, Nahrungsmittel zu bekommen. In diesen Monaten geht es den Menschen in Burkina Faso traditionell relativ schlecht, aber durch die Corona-Pandemie wurde die Lage hoffnungslos. Die HMK-Projektpartner konnten hier ganz konkret mit Nahrungsmitteln helfen. Inzwischen hat sich die Situation etwas verbessert, weil die Regierung die meisten der Corona-Beschränkungen aufgehoben hat.

Pastor Louis ist dankbar, bittet uns aber auch, für die zu beten, die nicht fliehen konnten und noch immer in Gefahr schweben.

Burkina Faso – „Das Land der aufrichtigen Menschen“

Pastor Isaac: Endlich wieder Schulbildung

Auch Pastor Isaac ist von der Verfolgung betroffen. Letztes Jahr im September erschienen fünf bewaffnete Dschihadisten vor seinem Haus. Er selbst war an dem Tag wegen eines Besuchs unterwegs, nur seine Frau war zu Hause. Die Männer glaubten ihr nicht, dass der Pastor nicht da sei. Als ein Nachbar kam, um der Frau zu helfen, hielten sie ihn für den Pastor  und schlugen ihn nieder. Erst als ein weiterer Nachbar dazukam, erkannten sie, dass sie den falschen Mann verprügelten. Pastor Isaacs Frau und die Kinder flohen in der Zwischenzeit durch ein Küchenfenster. Außerhalb des Dorfes hörten sie Schüsse und hatten große Angst. Sie warteten bis zum nächsten Morgen, dann erst kehrten sie zu ihrem Haus zurück. All ihre Habe und auch das evangelistische Material war gestohlen. Sie verließen das Haus und flohen. In der Stadt trafen sie Pastor Isaac wieder. Die ganze Familie dankt Gott, dass sie überlebt hat. Jetzt wünscht sie sich nur, dass ihre vier Kinder wieder zur Schule gehen können.

Die Belastung der Flucht und der Kampf ums Überleben haben die Schulbildung der Kindern in den Hintergrund rücken lassen. So wie Pastor Isaacs Kinder konnten viele andere Kinder und Jugendliche lange nicht zur Schule gehen. Durch unsere Partner vor Ort konnten wir Familien mit Schulgebühren und Schulmaterialien helfen.

Anteilnehmen und Lernen

„Stimme der Märtyrer“ – Das Magazin der Hilfsaktion Märtyrerkirche

Das Magazin gibt den um ihres Glaubens Willens verfolgten und bedrängten Christen eine Stimme durch ...

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