Geschlagen, aber nicht gebrochen
Indien

Geschlagen, aber nicht gebrochen

Gegen 21 Uhr beendete Pastor Kabir einen Gebetsgottesdienst in der Saviour-Church im Herzen eines indischen Slums. Dann verließ er seine 40 Gläubigen, um mit dem Bus zu seiner Frau Ishita und den beiden Töchtern zu fahren – so wie jeden zweiten Sonntagabend.

Diesmal aber folgten vier Männer dem 37-jährigen Pastor. Diese Mitglieder einer Jugendmiliz namens Hindu Yuva Vahini, entführten ihn.

Sie brachten ihn in ein leeres Gebäude und wollten ihn zwingen,  Jesus abzuschwören. Die Männer traten und schlugen ihn unablässig mit dem Griff eines Messers auf den Kopf. Bei jedem Schlag flehte Kabir zum HERRN er möge sein Leben retten. Kabir versprach, Jesus eifriger zu dienen, wenn er überleben sollte.

Kabir und seine Familie gingen gestärkt aus der Verfolgung hervor

„Ich diene nur dem HERRN“

Als der Pastor blutend auf dem Boden lag, begann einer seiner Angreifer, ihn mit der Videokamera seines Smartphone aufzunehmen. Ein anderer Mann befahl Kabir zu sagen, dass er Jesus nicht länger folgen und zum Hinduismus zurückkehren würde. „Ich werde nur dem HERRN dienen“, antwortete Kabir. „Ich werde keine Götzen anbeten“. Die Folter dauerte 90 Minuten bis die Männer schließlich Kabir gehen ließen. „Gott hat mein Leben verschont, also werde ich ihnen vergeben“, dachte Kabir. „Ich werde sie nicht bei der Polizei anzeigen.“

Schwerverletzt ins Krankenhaus

Blutend wankte er nach Hause. Als er dort gegen 23:30 Uhr ankam, waren seine Frau und seine Töchter zutiefst geschockt. Am nächsten Morgen litt Kabir immer noch unter starken Schmerzen und beschloss, ins Krankenhaus zu gehen. Dort erfuhr er, dass sein Trommelfell im rechten und im linken Ohr beschädigt war.

Fake-Video im Netz

Als sich Kabir von den Operationen erholt hatte, entdeckte ein Freund, dass Kabirs Entführer ein Video auf einer Hindu-Yuva Vahini-Facebook-Seite gepostet hatten. Es war bearbeitet worden, um den Anschein zu erwecken,  Kabir sei zum Hinduismus zurückgekehrt. Ein Pastoren-Netzwerk, das Kabir unterstützt, meldete das Video den Behörden, und die vier Männer wurden schließlich festgenommen. „Ich bete jeden Tag für sie“, sagt Kabir. 

Kabir hielt sein Wort gegenüber dem HERRN,  indem er noch härter arbeitete. Seine Gemeinde wuchs auf 60 Mitglieder und er ist jetzt in zwei Dörfern tätig. Anfang des Jahres  erhielt er von einer Partnerorganisation der HMK ein Fahrrad, damit er die wachsenden Aufgaben bewältigen kann.Wie Kabir, so weiß auch seine Frau Ishita, dass Gott mit ihnen sein wird, wenn sie verfolgt werden.  „Ich habe keine Angst“, sagt sie, „weil Gott uns beschützen wird.“ Und die 13- und 15-jährigen Töchter Myra und Vanya fügen hinzu: „Wir werden unseren Glauben niemals aufgeben. Wir werden dem HERRN in alle Zukunft dienen.“

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Gebete für Familie, Gemeinde und Angreifer

Die amerikanische Schwesterorganisation der HMK hat dazu beigetragen, die medizinische Versorgung von Kabir zu finanzieren. Die Ohrverletzungen aber waren so groß, dass Kabir jetzt ein Hörgerät benötigt.

Kabir bittet, für seine Familie zu beten. Und er bittet auch um Gebet für seine Angreifer und für die sehr armen Menschen, die in jener Gegend leben, in der sich seine Kirche befindet.

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