Ein Fulani findet Jesus
Nigeria

Ein Fulani findet Jesus

Abdul* gehört zum Fulani-Stamm und war an brutaler Christenverfolgung in Nordnigeria beteiligt. Als er jedoch eines Tages zufällig an einer Kirche vorbeikommt, verändert sich sein Leben für immer.

Bedrückt erinnert er sich an seine Vergangenheit, an die Zeiten, in denen seine eigene Familie und seine Freunde Christen angriffen, deren Dörfer überfielen und keine Überlebenden hinterließen.

„Man kann die Menschen, die sie getötet haben, nicht zählen – sie sind in Dörfer eingefallen und haben das ganze Dorf umgebracht", sagt er. Auch er selbst war mindestens einmal an einem Mord beteiligt. Ihm kommen die Tränen, wenn er an sein altes Leben denkt.

2002 ging er zufällig an einer Kirche vorbei und hörte einen Prediger sagen, dass Jesus der einzige Weg zum Himmel sei. Diese Worte warfen eine Menge Fragen in ihm auf. Seine Reise zur Wahrheit begann. Er fing an, die Menschen um sich herum nach Jesus und der Bibel zu fragen. Der Rat war immer der gleiche: „Christen kann man nicht ernst nehmen, der Islam ist die weit überlegenere Religion." Doch mit diesen Antworten war er nicht zufrieden.

„Ich war ratlos; wenn Jesus der Weg war, warum war ich dann noch Muslim und folgte Mohammed?"

 

Die Reise zur Wahrheit

Er wollte unbedingt die Botschaft von Jesus hören, obwohl er wusste, dass ein Kirchenbesuch mit großem Risiko verbunden war. Am Weihnachtstag schlich er sich aus dem Haus und besuchte einen Gottesdienst. Er hatte sich an diesem Tag noch nicht für Christus entschieden, sondern kehrte anschließend einfach nach zu Hause zurück – um alle seine Sachen draußen vor dem Haus zu finden. Seine Mutter hatte bemerkt, dass er zur Kirche gegangen war, und ihn rausgeworfen. Er konnte nirgends hin.

In derselben Nacht hatte er einen lebhaften Traum von zwei Wegen. Sofort wusste er, dass Jesus zu ihm sprach. „In dieser Nacht habe ich, trotz der Reaktion meiner Mutter, beschlossen, Jesus Christus als meinen Herrn anzunehmen. Es war mir egal, ob sie mich töteten oder verleugneten. Es war mir egal, ich wollte Jesus Christus annehmen.“

Seine Familie versuchte, ihn wieder zum Islam zurückzubringen. Sie versuchte es mit Voodoo und drohten damit, ihn zu töten, aber er weigerte sich, auf seinen neu gewonnenen Glauben zu verzichten.

 

 

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Ein neues Zuhause

Auch die Christen in seiner Stadt begegneten ihm mit Misstrauen, weil er zum traditionell muslimischen Fulbe-Stamm gehörte. Da wurde ihm klar, dass er das Gebiet verlassen musste.

Nachdem er gegangen war, betete er ununterbrochen um einen Ort, an den er gehen konnte und wo er akzeptiert werden würde. „Ich habe zu Gott gebetet: Ich möchte, dass du mich dahin führst, wo ich mehr über dich lernen kann.“

Kurz darauf wurden seine Gebete erhört: Jemand erzählte ihm von einer Bibelschule. Er selbst hatte kein Geld, aber einen Pastor gab ihm welches und ermutigte ihn, dorthin zu gehen. Abdul besucht diese Bibelschule noch immer und schaut nun hoffnungsvoll nach vorne.

 

*Name aus Sicherheitsgründen geändert

 

Christenverfolgung in Nigeria
Länderinfo

Christenverfolgung in Nigeria

Die Situation in dem afrikanischen Land ist mit fast 200 Ethnien und Stammesgruppen sowie 500 Sprachen sehr komplex. Während im Norden des Landes hauptsächlich Muslime leben, ist der Süden vornehmlich christlich geprägt. Die Scharia-Gesetzgebung wird in zwölf mehrheitlich muslimischen Staaten im Norden angewandt. Dort ist es illegal, vom Islam zu einem anderen Glauben zu wechseln, und Christen wird häufig deutlich gezeigt, dass sie nicht willkommen sind. Außerdem hat die militante islamistische Terrororganisation der Boko-Haram hier ihren Ursprung – sie verübt immer wieder Überfälle auf Christen und ihre Dörfer aus. Gewalt geht zudem von muslimischen Fulani-Viehhirten aus, die im zentralen Gürtel des Landes meist nachts Überfälle auf christliche Häuser durchführen. Die Fulani oder Fulbe sind traditionell muslimische Viehhirten, die oftmals immer noch als Nomaden mit ihren Herden durch die Sahelländer ziehen. Sie erkennen die Besitztümer der Bauern nicht an, weshalb es immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen kommt. Neben der Terrorgruppe Boko Haram sind sie gerade für Christen die größte Gefahr. Nigeria gehört zu den korruptesten Ländern der Welt und ist von organisiertem Verbrechen wie Menschen- und Drogenhandel gezeichnet. Das führt dazu, dass die Regierung nicht in der Lage ist, Christen angemessen zu schützen.

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