Zeuge im Untergrund
Nordkorea

Zeuge im Untergrund

„Nachdem ich ein Nachfolger Jesu geworden war, hatte meine Pendelei zwischen China und Nordkorea auf einmal einen Sinn. Ich begann, Menschen lieb zu gewinnen und ihnen das Evangelium zu bringen. Das war meine neue Berufung. Bald schon wünschte ich mir, ich hätte mehr Zeit dafür.“

Zeuge im Untergrund

Als er in Nordkorea aufwuchs, wurde Sang-chul* von klein auf beigebracht, dass alles Gerede über einen Gott eine gefährliche Lüge sei. Die nordkoreanische Regierung zeigte keinerlei Toleranz gegenüber dem geringsten Verdacht, dass jemand eventuell ein Christ sein könnte. Doch das Zeugnis und die Liebe eines chinesischen Pastors ließen Sang-chul selbst zu einem leidenschaftlichen Zeugen für Jesus in Nordkorea werden.

„Anfangs hatte ich große Angst vor dem Christentum – denn jeder, der damit in Verbindung gebracht wurde, kam in eines der Arbeitslager oder wurde gleich umgebracht“, erzählt Sang-chul. Doch im Jahr 2013 begegnete er Pastor Han, der drei Jahre später wegen seines sehr mutigen Dienstes unter Nordkoreanern in China ermordet wurde. (Wir berichteten über Pastor Han in unserem Juni-Heft 2017, Anm. d. Red.) „Ich wollte unbedingt herausfinden, warum er uns Nordkoreanern half. Es war so gefährlich für ihn und trotzdem liebte er uns bedingungslos. Mir wurde klar, dass er das nur mit Gott im Herzen tun konnte. Dadurch erkannte ich, dass der christliche Glaube echt und wahr ist.“

Sang-chul war zu der Zeit ein Leiharbeiter in China gewesen. Die bitteren Umstände der Armut in Nordkorea zwangen ihn dazu. Nachdem er jedoch Jesus in einer Art und Weise begegnet war, die sein ganzes Leben veränderte, wurde er selbst ein Mitglied dieser Untergrundkirche, vor der er sich einst so sehr gefürchtet hatte.

Echte Liebe, die Leben verändert

In Nordkorea ist es schon gefährlich, dem Ehepartner etwas über den eigenen Glauben zu erzählen – durch Sang-chul und sein Netzwerk von Untergrundchristen haben inzwischen über 700 Nordkoreaner Christus in ihr Leben aufgenommen! Nach und nach verbrachte Sang-chul immer mehr Zeit in Nordkorea und immer weniger Zeit in China. Er erzählte den Menschen von „einer echten Liebe, die Leben verändert“. Wenn Interesse geweckt war und es zu Gesprächen kam, zog er eine kleine Bibel aus seinem Schuh und las Verse daraus vor. Nach und nach entstanden viele Hausgemeinden mit einigen wenigen Mitgliedern, die sich zum Gebet treffen. Immer beten sie das Glaubensbekentnis, das Vaterunser und danach für ihr Land und ihre Regierung.

Gebet für Nordkorea

Einmal wurde Sang-chul bereits von der Regierung gesucht, doch er konnte sich wieder nach China absetzen. Einige seiner Mitstreiter wurden bereits in Lagern inhaftiert. Er bittet um Gebet für die Menschen in Nordkorea und dass sein Dienst noch effektiver wird. „Bitte betet, dass ich weise Entscheidungen treffe und mir Gott den nötigen Mut gibt weiterzumachen. Bitte betet MIT uns, dass wir Christen Jesus in unserem Leben widerspiegeln und ihm treu bleiben – komme was wolle.“

Das Evangelium von Jesus breitet sich immer weiter aus und ist nicht aufzuhalten – auch nicht in Nordkorea.

*Name von der Redaktion geändert

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