Uganda: Verplappert und vertrieben

01.10.2019


Es ist toll zu hören, dass einem Kind der Gottesdienstbesuch mit der Familie so viel Freude bereitet, dass es seinen Onkeln und Tanten davon berichtet. Nur wusste der 8-Jährige nicht, dass seine Familie ihren Religionswechsel hin zum Christentum vor den muslimischen Verwandten geheim hielt…



Symbolbild: Kinder in Uganda

Der Junge erzählte seinen Verwandten wie gerne er im Kirchenchor sang. Das siebte und jüngste Kind der 54-jährigen Witwe Lezia Nakayiza aus dem Dorf Kasenge, Kreis Wakiso, wusste nicht, dass nicht jeder in seiner Familie davon wissen durfte.

"Ich konnte meinen Glauben nicht mit den Brüdern meines Mannes und den Verwandten, die radikale Muslime sind, teilen", sagte Nakayiza. "Im Juni erzählte mein jüngerer Sohn einem der Verwandten vom Chor in der Kirche, in die wir seit März gehen. Das war der Beginn unserer Verfolgung."

Gerüchte machten die Runde, die Verwandten ihres verstorbenen Mannes, Scheich Kiita Suleiman, würden planen, sie für ihren Abfall vom Islam zu bestrafen.

"Ein christlicher Nachbar warnte mich, dass die Familie uns anzugreifen will", sagte Nakayiza. Und tatsächlich schlugen sie am 20. Juni zu. "Gegen 20 Uhr, es war schon dunkel, schaute ich durch das Fenster und sah viele Menschen, die sich mit Stöcken, Hacken, Spaten und anderen Waffen mit lautem Lärm unserem Haus näherten", sagte sie und fügte hinzu, dass sie sie schreien hörte, "Weg mit dieser Ungläubigen"!

Als sie versuchten, die Haustür einzutreten, flohen Nakayiza und ihre Kinder durch die Hintertür. "Wir gingen zwei Stunden zu Fuß. Gegen 23 Uhr kamen wir auf dem Kirchengelände an, und wir wurden vom Pastor empfangen", sagte sie.

Ihr Pastor erkundigte sich am nächsten Tag bei einem von Nakayizas Nachbarn nach dem Ausmaß der Zerstörung: Fünf Kühe und sechs Schafe hatten die Brüder des verstorbenen Ehemanns getötet, Eisenbleche heruntergezogen, Fenster und Türen zerstört.

"Die Familie muss an einen anderen Ort umgesiedelt werden", beschloss der Pastor. "Das Leben für sie ist so hart. Die Kinder sind nicht mehr in der Schule. Sie haben große Angst um ihr Leben. Selbst die Kirche ist durch die Verwandten, die radikale Muslime sind, gefährdet. Aber unsere Kirche ist zu klein, um die Familie zu unterstützen.

Nakayiza hält sich nun über Wasser, indem sie die Kleidung anderer Leute wäscht oder ihre Gärten bearbeitet. Ihre Kinder sind 33, 24, 18, 15, 13, 11 und 8. "Was wir im Moment durchmachen, ist fast unerträglich", sagte sie. Auch ihrer ältesten Tochter, Lucia Nassanga ist es ähnlich ergangen: Erst kurz vor dem Überfall auf Nakayizas Haus war sie Christin geworden – und von ihrem muslimischen Mann mit den zwei kleinen Kindern aus dem Haus geworfen worden.

Eigentlich soll die Verfassung Ugandas und andere Gesetze die Religionsfreiheit garantieren, einschließlich des Rechts, den eigenen Glauben zu verbreiten und von einem Glauben zum anderen zu wechseln. Muslime machen nicht mehr als 12 Prozent der Bevölkerung Ugandas aus, viele von ihnen leben im Osten des Landes.

 

Zum Mitbeten:

Bitte beten Sie zum Herrn, dem Vater der Waisen und Verteidiger der Witwen und bitten für Nakayiza und ihre Kinder. Sie brauchen Versorgung und die Möglichkeit Geld zu verdienen. Möge Gott ihnen durch ihren Glauben jeden Tag neu Kraft geben. Beten Sie bitte auch für die Verfolger, für Nakayizas Schwäger, damit sie von Gott und seiner Liebe zu ihnen angerührt werden.

 

Quelle: VOM Australien