Mary Mohammadi verurteilt

08.05.2020


Drei Monate auf Bewährung, ein Tag Gefängnis und 10 Peitschenhiebe. So lautet das Urteil für die christliche Menschenrechtsaktivistin Mary Mohammadi.



Konvertitin und Menschenrechtsaktivistin Mary (Fatemeh) Mohammadi

Die iranische Christin war am 12. Januar in der Nähe des Azadi-Platzes in Teheran bei Protesten wegen des ominösen Absturzes des Ukraine-International-Airline Fluges 752 verhaftet worden. Auf ihrer Twitter-Seite hatte sie zuvor die iranische Regierung für den Abschuss des Flugzeuges und die anschließende Verschleierung desselben angeprangert.  

Mary Mohammadi wurde zunächst ins Qarchak-Gefängnis gebracht und später ins Evin-Gefängnis verlegt. Sie wurde misshandelt und sexuell erniedrigt. Die ersten 24 Stunden ihrer Haft verweigerte man ihr das Essen. Mehrere Wochen lang war ihr Aufenthaltsort unbekannt, was Freunde und Familie sehr beunruhigte.

Am 26. Februar kam sie gegen eine Kaution von 30 Millionen Tomans (ca. 640€) auf Bewährung frei. Am 14. April wurde sie wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ zu drei Monaten auf Bewährung, einem Tag Gefängnis und zehn Peitschenhieben verurteilt und am 21. April darüber informiert.

Obwohl der Vorfall und die offizielle Begründung ihrer Verurteilung nichts mit ihrem Glauben zu tun hatten, habe der Richter ihr auch Fragen zu ihrem Glauben gestellt, berichtet Mary Mohammadi.

Sie habe gegen das „Abschlachten von Menschen“ protestiert, Mitgefühl mit den Angehörigen derer gezeigt, die beim Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind und die Rechte aller Menschen verteidigt. "Es gab keine Beweise gegen mich, also hätte ich freigesprochen werden müssen. Aber stattdessen wurde ich nicht nur zu einer Haftstrafe, sondern auch noch zu Peitschenhieben verurteilt“, zitiert Middle East Concern die Iranerin. Berufung werde sie trotzdem nicht einlegen.

Mary Mohammadi wurde zuvor im November 2017 in einer Hauskirche verhaftet und wegen ihrer christlichen Aktivitäten für sechs Monate im Evin-Gefängnis inhaftiert. Seither wird ihr eine Universitätsausbildung verweigert und sie wird häufig schikaniert.

 

Quelle: Middle East Concern