Äthiopien: Evangelische Studentengruppe von Behörden verhaftet

05.12.2019


Einer äthiopischen evangelischen Studentengemeinschaft in der nördlichen Region Amhara, war von den Behörden mitgeteilt worden, dass sie sich in der Stadt Debark nicht mehr treffen könnten. Sie wurden angewiesen, 80 km südwestlich nach Gonder City zu ziehen. Doch die evangelische Studierendengemeinschaft rührte sich nicht.



Stattdessen reichte sie eine Beschwerde ein. Doch nichts geschah.
Das war im Mai. Anfang dieses Monats kam die Polizei dann, um Verhaftungen vorzunehmen.

Die Polizisten erschienen bei einem Treffen von Studenten, Kirchenführern und einem Dozenten am 3. November und verhafteten eine unbekannte Anzahl von Personen, die an der Veranstaltung teilnahmen. Es heißt, die Polizei ließ einige Studenten wieder frei, nachdem sie eine Vereinbarung unterzeichnet hätten, nicht mehr an solchen Treffen teilzunehmen. Sieben Kirchenführer wurden nach drei Tagen wieder freigelassen, nachdem sie eine ähnliche Vereinbarung unterzeichnet hatten.

In der Stadt Debark leben etwa 25.000 Menschen. Sie ist ein religiös sehr umkämpftes Gebiet. Die dominante äthiopisch-orthodoxe Kirche hält die Debark-Region für heilig, und der Druck auf protestantische Christen in der Region wächst seit Jahren. Brandstifter zerstörten 2008 eine Kirche und die meisten Protestanten sind nach Gonder gezogen, einer deutlich größeren Stadt mit mehr als 150.000 Einwohnern.

Auf dem Papier garantiert die äthiopische Verfassung Religionsfreiheit.  In der Praxis wird die Politik Äthiopiens jedoch durch ausgeprägte ethnische und religiöse Spaltungen belastet.

 

Quelle: World Watch Monitor