Gottes Wort im Rebellenland
Kolumbien

Gottes Wort im Rebellenland

Obwohl es offiziell keine Christenverfolgung in Kolumbien mit seinen 90% Christen gibt, terrorisieren bewaffnete Rebellen die ländlichen Gebiete des Landes. Guerillagruppen wie die Revolutionären Streitkräfte von Kolumbien (FARC) gehen aggressiv gegen Christen vor, weil diese sich weigern, am Drogenhandel oder bei den Kämpfen der FARC gegen die Regierung mitzumachen. Jeder, der durch ein Gebiet reist, in dem Drogen angebaut und geschmuggelt werden, wird als Bedrohung wahrgenommen.

Das Verteilen von Bibeln in diesem Gebiet ist eine höchst gefährliche Sache und erfordert gute strategische Planung. Kürzlich reiste ein Team unseres HMK-Partners mitten in den Dschungel entlang der Grenze zu Ecuador und Peru, um ganz besondere Bibeln zu verteilen und Gemeindemitarbeiter zu besuchen. Die Bibeln sind so gestaltet, dass sie Erwachsene, die Schwierigkeiten mit dem Lesen haben, und auch Kinder ansprechen.

Bibelschmuggel mit Auto, Fähre, Motorrad und Maultier

Die Reise begann mit einer mehrstündigen Autofahrt, dann packte das Team seine Vorräte auf Motorräder um und fuhr weiter bis zu einem Fluss. Dort lud es die Motorräder, Bibeln und Vorräte auf eine Fähre und fuhr zwei Stunden flussaufwärts. Danach ging es mit den vollgepackten Motorrädern weiter. Als mit den Motorrädern kein Weiterkommen möglich war, sattelte das Team die Fracht auf Maultiere. Das Ziel der langen Reise war eine Gemeinde mit einfacher Holzkirche und Strohdach. Gemeinden wie diese in abgelegenen Gebieten sind oft von bewaffneten Rebellengruppen umgeben, die dort nach eigenen Gesetzen herrschen. Pastoren aus wachsenden Gemeinden werden von der FARC oft verfolgt.

Mit Hängematten in der Kirche

In der Holzkirche fand eine Pastorenkonferenz statt. 30 Pastoren aus der gesamten Region hatten einen stundelangen Fußmarsch auf sich genommen, um hierher zu kommen. Sie alle arbeiten an ähnlich abgelegenen Orten unter schwierigsten Bedingungen. Die Gastgemeinde hatte die Konferenz so gut es ging vorbereitet: Das „Badezimmer“ war ein nahegelegener Bach, die Unterbringung war mit Hängematten zwischen den Dachbalken der Kirche organisiert und ein Generator sorgte für den nötigten Strom. Nach dem Abendgottesdienst wurde er abgeschaltet, dann war es stockdunkel.

Ermutigung durch einen großen Schatz

Die dreitägige Konferenz diente der pastoralen Fortbildung und Gemeinschaft. Gerade Gemeinschaft ist wichtig, denn die Pastoren brauchen Ermutigung für ihren Dienst in dieser unsicheren Gegend. „Es ist bewegend, den Glauben dieser Brüder zu sehen“, sagte unser Partner. Das Ende der Tagung war ein wenig wehmütig, denn alle wussten, dass es Monate oder Jahre dauern würde, bis sie wieder zu so einer Konferenz zusammenkommen können. Aber es gab auch Anlass zu großer Freude, denn jeder Pastor erhielt von unserem Partner eine Kiste mit Bibeln für seine Gemeinde. Für sie ein großer Schatz. „Durch Brüder wie diese Pastoren scheint Gottes Licht in dieser Region – trotz der massiven Schwierigkeiten“, so unser Partner.

Bitte beten Sie mit

für Kolumbien und für die Verbreitung von Gottes Wort gerade auch in den Guerillagebieten.

Anteilnehmen und Lernen

„Stimme der Märtyrer“ – Das Magazin der Hilfsaktion Märtyrerkirche

Das Magazin gibt den um ihres Glaubens Willens verfolgten und bedrängten Christen eine Stimme durch ...

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