Der 16. August sollte den Christen in Jaranwala, einer Stadt mit rund 150.000 Einwohnern am Rande der Millionenstadt Faisalabad, eine unerwartete Katastrophe bringen. In den Moscheen der Stadt wurden die Muslime aufgehetzt, Rache an den Christen zu nehmen. Die Christen hätten den Koran, das heilige Buch der Muslime, verunehrt, so die Anschuldigung. 

Der aufgebrachte Mob von Muslimen hinterließ in der Stadt eine Spur der Zerstörung. Mindestens 26 Kirchen wurden zerstört – so berichtet ein HMK-Partner – und Hunderte Häuser von Christen wurden unbewohnbar gemacht. Die Kirchen wurden in Brand gesetzt, Einrichtungsgegenstände auf die Straße geworfen und zerbrochen. An jenem schlimmen Tag kam kein Mensch zu Schaden, doch wenige Tage später wurde ein Mordanschlag auf einen Pastor in Jaranwala verübt, den er allerdings überlebte.

Die Mehrheit der Christen in Pakistan gehört zu den ärmsten Bevölkerungsgruppen des Landes. Viele Christen in Jaranwala mussten mittellos in Notunterkünften Zuflucht nehmen. Schnelle Hilfe war und ist notwendig. Partner der HMK haben damit begonnen, die Christen mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen: Lebensmittelpakete, medizinische Hilfe, Matratzen und Bettzeug, Kochuntensilien und Ähnliches.