Lies Gottes Brief an dich!
Iran

Lies Gottes Brief an dich!

Es fing alles mit einem belanglosen Gespräch über einen Film an. Hossein und seine Freunde saßen in einem Park und unterhielten sich. Da kam ein Fremder auf sie zu. „Er hatte unser Gespräch gehört“, erinnert Hossein sich, „und gab mir ein Buch und eine Zeitschrift. Dann sagte er, dass in der Zeitschrift eine Rezension über den Film stünde.“

Als Hossein den Mann fragte, was die Zeitschrift kosten würde, sagte dieser ihm lächelnd: „Die Zeitschrift und das Buch sind ein Geschenk Gottes.“ Zu Hause blätterte Hossein zunächst die Zeitschrift durch, dann las er die Filmrezension. Schnell merkte er, dass es sich bei der Zeitschrift um eine christliche Publikation handelte. Als er dann das Buch zur Hand nahm, erschrak er. Ihm war sofort klar: Das ist eine Bibel – ein Buch, dessen Besitz, Druck, Import und Vertrieb in seiner iranischen Heimat illegal sind. Hossein hatte Angst.

Hossein wirft seine Bibel weg

„In der Nacht habe ich schlecht geschlafen. Mir ging vieles durch den Kopf. Vor allem wünschte ich, ich hätte dieses Buch nie bekommen. In unserer Familie waren wir doch alle gläubige Muslime“, erklärt Hossein. Am nächsten Morgen warf er die Bibel und die Zeitschrift weg. Ein paar Nächte später hatte er dann einen merkwürdigen Traum. Er träumte von Büchern, die genauso aussahen wie die Bibel, die der Fremde ihm geschenkt hatte.
Der Traum ging Hossein mehrere Tage lang nach. Schließlich kehrte er in den Park zurück in der Hoffnung, den Mann, der ihm die Bibel und die Zeitschrift gegeben hatte, dort zu finden. Vergeblich. Dann aber machte Hossein ein paar Tage später eine überraschende Entdeckung – sein Bruder Mahmoud kam mit einer Bibel nach Hause ...
 

Mahmouds Bibel fliegt aus dem Haus

Mahmoud, der sich damals zweimal pro Woche bei einem Klassenkameraden zum gemeinsamen Lernen traf, weil er in der Schule nicht mehr mitkam, lernte dabei mehr als nur den Unterrichtsstoff kennen. Und das kam so: Als Mahmoud eines Abends nach dem gemeinsamen Lernen mit Ehsan das Haus verließ, bekam er noch mit, wie Ehsans Familie der schwerkranken Großmutter die Hände auflegte und im Namen Jesu für sie betete. „Ich konnte die Worte kaum verstehen“, erinnert sich Mahmoud, „aber ihre Stimmen waren kraftvoll.“

Als Mahmoud das nächste Mal zum Lernen kam, öffnete Ehsams Großmutter die Haustür und hieß ihn fröhlich willkommen. Nachdenklich fragte Mahmoud Ehsan, ob das Gebet der Familie die Heilung der Großmutter bewirkt hätte. „Ja“, erklärte Ehsan ihm, „Gott hat sie gesund gemacht.“ Und als Ehsan merkte, wie sehr das Mahmood interessierte, erzählte er ihm von Jesus und schenkte ihm eine Bibel. So kam es zu der überraschenden Entdeckung, die Hossein einige Tage später machte, nachdem er vergeblich im Park nach dem Fremden Ausschau gehalten hatte. 

Nicht nur Hossein entdeckte Mahmouds Bibel – auch die Eltern. Mahmouds Eltern machte die Entdeckung wütend. „Woher hast du die Bibel?“, schrie Khodayar, der Vater der beiden. Er hatte Angst vor der Strafe Allahs, so schnappte er sich die Bibel und warf sie aus dem Haus. Das Buch flog in die hinterste Ecke des Hofes.

 

„Ich konnte die Worte kaum verstehen, aber ihre Stimmen waren kraftvoll.““

Hossein findet zu Jesus

Mahmoud erschrak, als er seinen Vater so wütend erlebte und wollte nichts mehr mit der Bibel zu tun haben. Aber als er in der Nacht aufstand, um etwas zu trinken, bemerkte er einen Lichtstrahl, der aus Hosseins Zimmer kam. Er schaute in das Zimmer und sah, wie nun sein Bruder in der Bibel las, die ihr Vater in den Hof geworfen hatte. „Weißt du nicht, was passiert, wenn Papa dich mit dieser Bibel erwischt?“ fragte Mahmoud ihn. Doch das war Hossein gleichgütig. Endlich konnte er das Buch lesen, das ihn nach dem Traum so beschäftigt hatte. Hossein behielt die Bibel und las von da an heimlich, aber regelmäßig darin. Schließlich vertraute er Jesus sein Leben an. Niemand wusste davon. Monate vergingen.
 

Die Sorge um die Mutter bringt Mahmoud zu Jesus

Dann musste sich die Mutter der beiden Brüder einer Herzoperation unterziehen. Aber aufgrund ihrer Diabeteserkrankung konnten die Ärzte die Operation nicht durchführen. Die Mutter hatte starke Schmerzen. Da musste Mahmoud an die Großmutter seines Freundes Ehsan denken und wie sie durch das Gebet der Familie geheilt worden war. Mahmoud erzählte Hossein davon und gemeinsam brachten die Brüder ihre Mutter zu Ehsans Haus, wo man die drei herzlich einließ. Mahmoud erklärte das Anliegen und Ehsans Familie stellte sich um die Mutter wie damals um die eigene Großmutter, um für sie zu beten. Da wagte sich Hossein aus der Deckung und stellte sich als neuer Gläubiger ebenfalls dazu. Gemeinsam beteten sie im Namen Jesu um Heilung für die Mutter. „Meine Mutter war zunächst verwirrt“, erinnert sich Mahmoud. „Aber dann fühlte sie sich durch die Gebete leichter und glücklich.“

Als sie nach Hause zurückkamen, erwartete ihr Vater sie. Er war wütend, weil die Jungs ihre Mutter zu den Christen gebracht hatten. Khodayar fuhr seine Söhne an: „Ihr habt Schande über unsere Familie gebracht! Es wäre besser gewesen, wenn eure Mutter gestorben wäre!“ schrie er.

Das Erlebnis hatte Mahmoud wieder sehr nachdenklich gemacht. Diesmal ermutigte Ehsan ihn, die Bibel auch zu lesen. Regelmäßig trafen sich die beiden dann, und so fand schließlich auch Mahmoud zum Glauben an Jesus. Von da an betete er täglich für seine Mutter und den Rest der Familie. Einige Wochen später hatte die Mutter keine Schmerzen mehr. Bei einem Arzttermin erfuhr sie, dass eine Herzoperation nicht mehr nötig sei. Jesus hatte sie geheilt!

 

Bei einem Arzttermin erfuhr sie, dass eine Herzoperation nicht mehr nötig sei. Jesus hatte sie geheilt!


Eine Bibel für Khodayar

Als Khodayar an dem Abend nach Hause kam, war er verändert. Mahmoud bemerkte zuerst, dass der Vater beunruhigt schien. Dann sahen sie die Bibel in seiner Hand. „Die Bibel steckte als Geschenk verpackt im Briefkasten“ erklärte Khodayar seinen Söhnen. Da griff Hossein nach der Hand seines Vaters: „Papa, das ist jetzt das zweite Mal, dass du eine Bibel in der Hand hältst. Gott möchte mit dir sprechen. Wirf die Bibel nicht wieder weg. Lies sie doch.“ Statt vor Wut zu explodieren, wie Hossein und Mahmoud es erwartet hätten, schwieg ihr Vater. Hossein redete weiter und erinnerte den Vater an Mohammad, den erstgeborenen Sohn, der in den 1980er Jahren im Iran-Irak-Krieg gefallen war. „Weißt du noch, Papa, wie du ihm geschrieben hast, um ihn zu ermutigen?“, fragte Hossein. „Mohammad hat das nie gelesen“, erinnerte Khodayar sich und Tränen liefen ihm über das Gesicht. Der Brief hatte Mohammad nicht rechtzeitig vor dessen Tod erreicht. Hossein umarmte seinen Vater. „Aber du, Papa, hast jetzt die Gelegenheit, Gottes Brief an dich zu lesen“, sagte er.

Als Khodayar die Bibel aufschlug, las er, wie Jesus einem Blinden das Augenlicht zurückgab. Dann las er, dass Jesus von sich als „dem guten Hirten“ spricht, dessen Schafe ihm folgen, weil sie seine Stimme kennen. Khodayar erinnerten diese Worte daran, wie er als kleiner Junge auf die Schafe der Familie aufpassen musste. Er dachte daran, wie sehr ihm die Schafe am Herzen gelegen hatten und wie er sogar bei ihnen geschlafen hatte, wenn es ihnen nicht gut ging. Er erinnerte sich, wie die Schafe ihm gefolgt waren, wohin er auch ging. Als Khodayar so über den guten Hirten nachdachte, verstand er, dass Jesus ihn über alles liebte.

Gott war schon vor langer Zeit in unser Haus gekommen

In diesem Moment sah er Gott in einem neuen Licht. „In dieser Nacht wich meine ganze Angst einem grenzenlosen Vertrauen“, sagt Khodayar. „Mit einem Mal war ich mir sicher, dass diese Worte Gottes Worte waren. Die Worte waren wie der Brief eines Vaters an seinen Sohn. Es war wie ein Brief an das verlorene Schaf, das ein sicheres Zuhause sucht. In dieser Nacht brachte Gott Frieden in mein Herz und ich begann mit ihm zu reden.“ Khodayar hatte plötzlich das Gefühl, als versichere Gott ihm, dass er seinen Sohn geopfert habe, damit er, Khodayar, und seine Familie wieder eine Beziehung zu ihm bekommen konnten. Ihm wurde klar: „Wenn es einen Gott gibt, dann ist es dieser, und ich glaube an ihn.“


„Wenn es einen Gott gibt, dann ist es dieser.“

Bitte beten Sie

für diese Familie, dass sie im Glauben wächst und vielen anderen Menschen zum Segen werden kann.

Am Morgen, als Hossein und Mahmoud in der Küche frühstückten, kam ihr Vater herein, legte seine Bibel auf den Tisch und sagte: „Das ist Gottes Wort.“ Dann erzählte er seinen Söhnen, dass er Jesus sein Leben anvertraut habe und forderte sie auf, auch in der Bibel zu lesen. Hossein fühlte sich seinem Vater plötzlich sehr nah und er begann, offen über die Bibel und seine Liebe zu Jesus zu sprechen. Auch Mahmoud erklärte ihm, dass auch er zu Jesus gefunden habe.

„An diesem Tag wurde mir klar, dass Gott schon vor langer Zeit in unser Haus gekommen war“, sagt Khodayar, „aber ich hatte es nicht gemerkt.“ Nach und nach fanden alle Familienmitglieder zum Glauben an Jesus. „Wir haben wirklich die Macht Gottes erlebt“, sagt Mahmoud, „jedes Knie wird sich vor ihm beugen und jede Zunge verkünden, dass er der wahre Gott ist.“



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