Ein Besuch, der alles verändert
Nordkorea

Ein Besuch, der alles verändert

Als der Nordkoreaner Byung-woo zu Verwandten nach China reiste, konnte er nicht ahnen, dass damit für ihn ein ganz neuer Lebensabschnitt beginnen würde. Seine Verwandten, die zu der riesigen Untergrundkirchenbewegung Chinas zählen, ermutigten ihn, die Bibel zu lesen …

Byung-woo zeigte zunächst keinerlei Interesse. Daraufhin begannen seine Verwandten für ihn zu beten und zu fasten. Das ging ein paar Tage lang. Sie hofften, dass Byung-woo seine Meinung ändern würde. Das verwirrte Byung-woo mehr als die ursprüngliche Einladung. Schließlich stimmte er zu, das Buch flüchtig zu lesen - aus Neugier und um die Familie zu besänftigen.

Aber je mehr er las, desto mehr Fragen stellte er seinen Verwandten. In der Bibelübersetzung wurde der südkoreanische Dialekt verwendet und nicht der nordkoreanische. Die beiden Dialekte unterscheiden sich zwar etwas. Doch Byung-woo verstand genug, und was er verstand, faszinierte ihn.

Als die Verwandten sein wachsendes Interesse sahen, nahmen sie ihn mit in ihre Hausgemeinde. Die Gemeindemitglieder erklärten ihm, wie wichtig das Evangelium für Nordkorea sei und ermunterten ihn, dort eine Untergrundgemeinde zu gründen. Sie wollten ihn mit Essen und Geld versorgen, um ihn so dabei zu unterstützen, Bibeln zu verteilen. Sie boten ihm sogar ein Fahrrad an, damit er mehr Menschen erreichen könne.

Gefährlicher Bibelbesitz

Je mehr Byung-woo über diese Gedanken nachdachte, desto ängstlicher wurde er. Eine Bibel zu besitzen, geschweige denn mehrere, ist in Nordkorea extrem gefährlich. Wenn man auch nur mit ein paar Seiten der Bibel erwischt wird, kann das zu einer Inhaftierung in einem Konzentrationslager führen. Deshalb lernen nordkoreanische Christen oft Passagen aus Gottes Wort auswendig, um es so sicher im Herzen zu haben.

Aus Angst wird Mut

Von Angst überwältigt, kehrte Byung-woo ohne die Bibeln nach Nordkorea zurück. Als er seiner Frau erzählte, wie sehr ihn das Bibellesen bewegt hatte, sagt sie zu seiner Überraschung, dass auch sie die Bibel lesen wolle. Aus Liebe zu seiner Frau und aus dem Wunsch heraus, dass auch sie Jesus kennenlernt, kehrte Byung-woo nach China zurück. Dort schenkten ihm seine Verwandten freudig eine Bibel und etwas Geld von Gemeindemitgliedern. Dann kehrte er mit der Bibel unter großer Gefahr nach Nordkorea zurück. Er versammelte einige Verwandte, um ihnen von  Jesus zu erzählen. Sie waren sehr offen und lasen in der Bibel. Obwohl sie den Dialekt nicht immer verstanden, sagten sie, dass die Worte ihnen Frieden brachten. Die Reaktion seiner Familie auf die Bibel ermutigte Byung-woo, Jesus sein Leben ganz anzuvertrauen. Vorsichtig begann er anderen Nordkoreanern von Jesus zu erzählen. Wenn er jemanden traf, der nach China reisen wollte, ermutigte er ihn, dort eine Gemeinde zu besuchen. Und nach der Rückkehr fragte er die Person nach ihren Eindrücken. Hatte sie einen Gottesdienst besucht und berichtete sie von positiven Erfahrungen, sprach er über das Evangelium. So brachte er Nordkoreanern den Glauben näher. Mit der Zeit sickerte durch, dass einige von Byung-woos Nachbarn auch Untergrundchristen waren. Dies ermutigte und bestärkte ihn. Zugleich aber wurde ihm immer klarer, dass sein Leben in Nordkorea zusehends gefährdet sein würde, je mehr Menschen von seinem christlichen Glauben erfuhren.

Byung-woo floh schließlich nach Südkorea, wo er von unserer Partnerorganisation aufgenommen wurde. Durch eines ihrer Programme für nordkoreanische Flüchtlinge studiert er jetzt die Bibel.

Beten wir für sie!

Wie Byung-woo lesen jetzt viele Nordkoreaner Gottes Wort und kommen zum Glauben an Jesus Christus, trotz der Verfolgung, die ihnen droht. Beten wir für sie.

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