Zuflucht bei Jesus
Iran

Zuflucht bei Jesus

Es war an einem Montag im Frühling, als sich in einer Stadt im Iran ein schreckliches Unglück ereignete, das viele Opfer forderte – fast 50 Menschen starben, etliche wurden verletzt. Angesichts der Not dieser Menschen fragten sich drei junge Studenten, die mit einem unserer HMK-Projekte verbunden sind, ob Gott ihnen dort Türen für sein Wirken öffnen würde.
Die drei machten sich auf den Weg in diese Stadt. Sie wollten nah bei den vielen Familien sein, die den Verlust geliebter Menschen betrauerten. Unter den Trauernden war auch ein Vater, der seine zwei Söhne bei dem tragischen Unglück verloren hatte. An dem Tag, an dem die drei Studenten in der Stadt ankamen, fand ihre Beerdigung statt. Viele Menschen waren zusammengekommen.

Gekommen, um zu trösten

Während der Beerdigung ging einer der Studenten auf den Vater zu, nahm seine Hand und sagte ihm: „Wir sind aus der christlichen Gemeinde einer anderen Stadt gekommen, um mit Ihnen zu trauern. Wir haben Jesus gebeten, euch tiefen Frieden und Trost zu schenken.“ Der Vater dankte ihm, dass er den weiten Weg gekommen war, nur um ihn zu trösten. Dann fragte der Student den Vater, ob er für ihn beten dürfe. Der Vater nickte. Da begann der Student inmitten der islamischen Beerdigung für ihn zu beten und bat Jesus, ihm in seinem Schmerz nahe zu sein. Unter Tränen brach der Vater auf dem Boden zusammen. Lange lag er dort und seine besorgte Familie brachte ihm Wasser, um ihn wiederzubeleben. Als er endlich wieder die Augen öffnete, rief er: „Oh Jesus, bei Dir suche ich Zuflucht.“ Er blickte den Studenten an und sagte: „Du bist Gottes Engel, der zu mir gesandt wurde. Während deines Gebetes verlor ich das Bewusstsein und hatte eine Vision von Jesus. Er stand mit offenen Händen vor mir und sagte: „Komm zu mir und ich werde dir Frieden geben.“ Dann machte er eine kurze Pause, bevor er weitersprach: „In den letzten zwei Wochen, als die Leichen meiner Söhne unter den Trümmern lagen, habe ich keine Ruhe gefunden und fühlte mich, als ob ich jeden Moment einen Herzinfarkt bekommen würde. Mehrmals fiel ich aus lauter Trauer in Ohnmacht und wurde ins Krankenhaus gebracht. Jetzt spüre ich zum ersten Mal seit dem Tod meiner Söhne Frieden durch Jesus.“

Viele Menschen sind unzufrieden damit geworden, wie der Islam in ihrem Land gelebt wird.

CHRISTEN IM IRAN

Weniger als 1 Prozent Christen leben im schiitisch-islamisch geprägten Iran. Sie werden zivilrechtlich benachteiligt, der Besuch von Gottesdiensten wird überwacht und Arbeitsplätze sind meist Muslimen vorbehalten. Während die traditionelle armenische und assyrische Kirche anerkannt ist, können freie erwecklich geprägte Bewegungen außerhalb dieser Kirchen ihren Glauben nicht frei leben.
Die Abkehr vom Islam ist verboten. Mission gilt als Versuch westlicher Länder, den Islam und die islamische Regierung zu untergraben. Christen, die Konvertiten unterstützen, werden verhaftet und zu langen Haftstrafen verurteilt.

Eine Einladung mit Folgen

Der Vater lud die drei jungen Männer zu sich nach Hause ein, damit sie ihm und seiner Familie mehr über Jesus erzählen konnten. Aber der Student, der für den Vater gebetet hatte, meinte, es sei besser zu warten, bis sich die Situation beruhigt habe. „Bitte bete für die Seelen meiner Söhne, damit sie Frieden finden“, bat der Vater inständig und bestand darauf, dass die drei Christen zusammen mit seinen Familienangehörigen und Freunden zu ihm nach Hause kamen. Schließlich gaben die drei nach und kamen mit.
Als sie im Haus des Vaters angekommen waren, berichtete dieser seinen Freunden und seiner Familie von seiner Vision auf der Beerdigung und bat einen der Studenten, mit der ganzen Familie für seine verstorbenen Söhne zu beten. Aber die drei Studenten waren vorsichtig. Sie wollten Probleme vermeiden. Daher schlugen sie vor, dass sie später beten würden, wenn alle gegangen seien. Doch der Vater antwortete: „Mein Sohn, fürchte dich nicht. Ich übernehme die Verantwortung für das, was du sagst und wofür du beten wirst.“ Er fügte hinzu: „Wir sind des Islams in diesem Land müde. Du hast mir heute die Wahrheit gesagt. Ich glaube, Gott hat dich zu uns geschickt.“

„Gut“, sagte der Student und begann von Jesus zu erzählen: von seiner Liebe, seiner Kraft, seinem Versprechen, seinem Tod am Kreuz und seiner Auferstehung von den Toten. Und er gab ihnen ein Wort von Jesus aus Lukas 4:18, weiter: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen gute Botschaft zu verkünden. Er hat mich gesandt, den Gefangenen die Freiheit zu verkünden und den Blinden das Augenlicht wiederzugeben, die Unterdrückten zu befreien und alle Trauernden zu trösten.“ Anschließend betete er für die Familie. Am Ende riefen viele der Anwesenden: „Möge Gott es schenken. Amen!“ Das machte dem Studenten Mut. Und er bat diejenigen, die Jesus annehmen wollten, mit ihm ein Gebet zu sprechen. Gemeinsam betete er mit ihnen ein Bußgebet, bat um Gottes Vergebung und darum, dass Jesus in ihre Herzen einziehen möge. Am Ende des Abends, als die meisten Gäste gegangen waren, gaben die drei jedem verbliebenen Familienmitglied ein Exemplar des Neuen Testaments. Und sie ver- sprachen, zum muslimischen Bestattungsritual am 40. Tag nach der Beerdigung wiederzukommen, um die Familie weiter in ihrer Trauerzeit zu begleiten.

Trauernde zu Jüngern gemacht

Bis heute stehen die drei Studenten im Kontakt mit dem Vater. Aus ihrem Wunsch, dass Gott ihnen Türen öffnen möge, ist viel Frucht entstanden. Nicht nur der Vater und seine Familie, sondern auch ein junges Paar, das ebenfalls an der Beerdigung teil- genommen hatte, wollte mehr über Jesus erfahren. So haben die Studenten die trauernde Familie und manche ihrer Freunde zu Jüngern machen können und inzwischen gemeinsam eine neue Hausgemeinde gegründet. Damit gibt es in dieser Stadt wieder eine kleine Gemeinde, nachdem die letzte während der Pandemie aufgelöst werden musste, weil viele der Gläubigen infolge wirtschaftlicher Probleme weg- zogen und die Leiter aufgrund von Verfolgung ge- zwungen waren, die Stadt zu verlassen. Gott ist am Werk. Darauf können wir vertrauen.

Bitte beten Sie,

für die drei Studenten und die neue Hausgemeinde, dass sie weiter wächst.

Anteilnehmen und Lernen

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