Mit Mut und Liebe das Evangelium weitergeben
Indonesien

Mit Mut und Liebe das Evangelium weitergeben

Wenn Jesus Menschen beruft und ausrüstet, ist alles möglich. Mina hatte immer eine große Traurigkeit empfunden, wenn der islamische Gebetsruf durch die Gassen ihrer Stadt hallte. Wenn die Menschen doch nur von Jesus hören würden, dachte sie dann. Eines Tages fasste sie den Entschluss, ganz bewusst Anknüpfungspunkte in Gesprächen zu suchen, um Menschen von Jesus zu erzählen und das Evangelium zu erklären. Das war 2010. Leicht war und ist das nicht, denn Mina lebt in Indonesien, dem Land mit der größten muslimischen Bevölkerung auf der Welt. Aber wenn sie an all die Menschen denkt, die Jesus nicht kennen, spürt sie immer noch eine Last in ihrem Herzen und versucht, den Muslimen in Liebe den Weg zu Jesus zu zeigen.

Eine der ersten Frauen, die Mina auf den Straßen von Makassar ansprach, weinte, als Mina berichtete, wie sie zum Glauben an Jesus gefunden hatte. Mina fragte die Frau, ob sie für sie beten dürfe. Sie war einverstanden. Nach dem Gebet lud Mina die Frau zum Bibellesen ein. Auch hierin willigte sie ein. Was für eine Ermutigung für Mina! Wie groß war die Überrraschung, als die Frau nicht nur kam, sondern noch sechs weitere Frauen mitbrachte. „Wir sangen zusammen und ich las aus der Bibel vor“, berichtet die heute 27-jährige Mina. Später sagte sie begeistert zu ihrem Pastor: „Ich glaube, das ist es, was Jesus von mir möchte.“ Sie hatte ihre Berufung gefunden.

Auf die harte Probe gestellt

ber ihren Pastor lernte Mina eine andere Missionarin kennen. Diese Missionarin gab Mina viele wertvolle Ratschläge, wie sie Muslimen das Evangelium erklären und mit ihnen über Jesus reden konnte. „Je mehr ich von ihr lernte, desto stärker wuchs meine Liebe zu den Muslimen“, sagte Mina.

Aber ihr Entschluss, Gelegenheiten zu suchen, Muslimen von Jesus zu erzählen und ihnen das Evangelium zu erklären, wurde in den nächsten Jahren auf eine harte Probe gestellt, denn viele Muslime wollten gar nichts vom Evangelium wissen. Das war für Mina sehr entmutigend.

Dann traf Mina zwei Frauen aus einem missionarischem Zentrum in Makassar. Mit diesen beiden Glaubensschwestern wollte sie zusammenarbeiten. Gemeinsam verpflichteten sich die drei Frauen, jeden Tag in der Stadt das Evangelium weiter zu sagen. „Wir versuchen einfach, so viele Menschen anzusprechen, wie wir können“, erklärt Mina den Plan. „Vielleicht sind es zehn Leute, die wir treffen, oder auch nur einer oder zwei. Wenn wir ihnen nur von Jesus erzählen können!“

Ein Evangelisationskurs hilft weiter

Um der großen Aufgabe besser nachkommen zu können, entschloss sich Mina, an einem Evangelisationskurs teilzunehmen. Nach dem Kurs und ersten Erfahrungen merkte sie den Gewinn. Es fiel ihr zunehmend leichter, sich Jesus ganz zur Verfügung zu stellen und das in den unterschiedlichsten Situationen. Mehr noch als am Gelernten lag das aber am Gebet, ist sie überzeugt.

Mina und ihr kleines Evangelisationsteam bemühten sich sehr um Unterstützung durch die Gemeinden in der Stadt. Sie suchten nach Mitstreitern, die ebenfalls auf dem Herzen hatten, Muslime mit Jesus bekannt zu machen. Und vor allem: Sie suchten Gebetsunterstützer. Anfangs waren es nur einige wenige Gemeinden, die sich für die evangelistischen Einsätze in der Stadt interessierten und diese Arbeit auch im Gebet tragen wollten. Dann wurden es mehr. Darüber freuen sich Mina und ihr Team sehr.

Minas Herz schlägt für die Menschen in ihrem Land, die Jesus nicht kennen.

Mission vor der Moschee

Bei ihren Einsätzen in der Stadt beten Mina und ihre Mitstreiter, dass Gott sie zu vorbereiteten Menschen führt, um ihnen von Jesus erzählen zu können. Oft erleben sie, wie Gott sie geradewegs zu Moscheen führt. Dort sitzen sie draußen und warten gespannt darauf, was sich ergibt. Geduldig vertrauen sie darauf, dass Jesus sie durch seinen Geist leiten wird. Moscheen sind Treffpunkte. Selbst außerhalb der Gebetszeiten sitzen Menschen vor den Moscheen, ruhen sich aus und reden. Moscheen sind für die Muslime besondere Orte. „Menschen, die in die Moschee gehen, suchen dort nach ihrem Gott und sind bereit, über geistliche Dinge zu reden“, sagt Mina.

Mina und ihr Team sind dankbar. Sie konnten bereits viele Menschen zu Jesus führen. Diese missionarischen Einsätze tragen Frucht. Und das, obwohl sich die Situation für Christen im Land in den letzten Jahren verschärft hat. Die indonesische Gesellschaft ist islamischer, konservativer, ja sogar fundamentalistischer geworden. Gerade während der Corona-Krise wurde diese zunehmend intolerante Haltung gegenüber Christen durch mehrere Vorfälle sichtbar. Auch Mina selbst musste Verfolgung erleben.

Bedrängt und geschlagen

Als Mina mit einem Evangelisationsteam unterwegs war und sich mit einer Frau vor einer Moschee unterhielt, um ihr die biblische Botschaft nahezubringen, hörten andere Muslime aufmerksam zu. Ganz unvermittelt schlug ein grimmig aussehender Mann Mina auf den Rücken. Er war plötzlich aufgetaucht und hatte sofort zugeschlagen. Mina hätte durch die Wucht des Schlages fast das Gleichgewicht verloren und wäre um ein Haar in einen Abwasserkanal gestürzt. Der Mann bedrängte Mina weiter. Er wollte wissen, wer sie sei, forderte ihren Ausweis. Er warf ihr vor, die Menschen zu manipulieren. Mina betete um Gottes Hilfe und Leitung. „Ich hatte große Angst“, gesteht sie. „Er war ein großer, starker Mann, und ich kam mir ganz klein vor.“ Trotzdem wollte sie doch auch in dieser Situation treu sein und Jesus vorbehaltlos zur Verfügung stehen. „Ich habe in meinem Herzen gebetet, dass ich bereit bin, wenn es Zeit ist für mich zu sterben“, erinnert sie sich. „Dieser Mann war sehr wütend und beschimpfte mich lautstark.“ Es sei eine Schandtat zu versuchen, Muslime zu bekehren, sagte er.

Bitte betet für mich

Einige Menschen, die Mina aufmerksam zugehört hatten, waren anfangs nur verwundert über diesen Ausbruch. Doch als der Mann nicht aufhörte zu toben und zu schreien, kippte die Stimmung. Auch die Umstehenden wurden nun zunehmend agressiv. Da verließ Mina der Mut. „Es war, als ob mein Körper mich nicht mehr tragen konnte“, sagte sie. „Ich fühlte mich völlig schwach und war kurz davor zusammenzubrechen.“ Schnell schickte sie eine SMS an ihr Team: „Bitte betet für mich.“ Dann wurde Mina ganz ruhig.

Sie bat den Mann, etwas sagen zu dürfen, setzte sich hin und begann von ihrem Glauben zu erzählen. Obwohl der Mann ihr immer noch wütende Worte entgegenschleuderte, hörte er kurz zu. Doch dann drohte er, ein Video des Vorfalls in den sozialen Medien zu veröffentlichen, um die Leute gegen Mina aufzuhetzen. Jeder solle sehen, wie sie versuche, Muslime zu Jesus zu ziehen. „Komm nie wieder hierher“, forderte er. „Sonst gibt es ein großes Problem.“ Mina blieb ruhig und bedankte sich bei dem Mann für seine Zeit. Dann rief sie ein Taxi.

Tränen der Dankbarkeit

Während der Fahrt begann sie zu weinen. Sie war dankbar, weil sie nicht weggelaufen war, als es schwierig wurde. Und sie war tief bewegt, weil sie erlebt hatte, wie Jesus ihr innere Ruhe und die richtigen Worte gegeben hatte. Für Mina war das Erlebte „ein heiliger Moment“ gewesen. Sie hatte Gottes Gegenwart erfahren dürfen.

Ein Wort Jesu kam ihr in den Sinn. Da verheißt Jesus seinen Jüngern, dass der Heilige Geist ihnen die richtigen Worte geben wird, wenn sie vor Behörden oder Gerichte gebracht werden würden. „Ich weinte, weil der Heilige Geist mir wirklich geholfen hat“, sagte sie. „Ich war nicht allein und ich wusste das.“

Ein Gebet für den Aggressor

Inzwischen unterstützt unser HMK-Partner Mina bei ihren evangelistischen Einsätzen. Wir sind dankbar, auf diese Weise dabei helfen zu können, Muslimen die Liebe Jesu nahezubringen. Die bedrohliche Situation vor der Moschee hat Minas Glauben nur gestärkt. Seitdem betet Mina für den aggressiven Mann. Sie betet, dass Gott an seinem Herzen arbeitet, damit er sich für die Wahrheit des Evangeliums öffnen kann. Heute ist sie sicher, dass Jesus ihr wieder beistehen wird, sollte sie erneut so etwas erleben müssen. Mina weiß: „Verfolgung ist etwas, das passieren muss.“ Und sie bekennt: „Ich bin bereit dafür.“

Beten wir für

Mina und Christen in ähnlicher Situation in islamischen Ländern. Beten wir für unsere Kreise und Gemeinden, denn wir brauchen in den oft schwächelnden Kirchen des Westens diese missionarische Einstellung.

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