Ein Polizist  bekennt Jesus
Arabien

Ein Polizist bekennt Jesus

Das Jahr 2013 veränderte in Bassams Leben alles. Acht Jahre zuvor hatte der junge Polizist zum Glauben an Jesus gefunden. Aber all die Jahre hatte er mit niemandem darüber gesprochen. Seinen Glauben lebte Bassam weitgehend für sich. Nur heimlich traf er sich mit dem Mann, der ihn zu Jesus geführt hatte. Immerhin: Wann immer möglich, ging er in die einzige christliche Gemeinde vor Ort. Wie die meisten Gläubigen mit muslimischem Hintergrund wollte Bassam seinen Glauben aus Sicherheitsgründen nicht bekennen. Aber dann konnte er nicht länger schweigen.

Eines Tages überraschte Bassam seinen Mentor und unseren HMK-Partner Surur mit einer Ankündigung: „Ich habe all die Jahre geistlich geschlafen, aber ich kann meinen Glauben an Jesus nicht länger für mich behalten. Ich fühle mich fast genötigt dazu, allen von Jesus zu erzählen.“ Damit begann für Bassam ein neuer, alles andere als leichter Weg. Bassam lernte, auf die Worte Jesu zu vertrauen: „Man wird euch vor Statthalter und Könige führen um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis. Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt.“ (Matthäus 10,18-19).

Den Mund halten?

Als Erstes erzählte Bassam seiner Frau von Jesus – und stieß bei ihr auf schroffe Ablehnung. Mehr noch: Sie erzählte der ganzen Familie, sie sei nun mit einem „unreinen“ Mann verheiratet. Da Bassam für die Polizei arbeitete, sorgte sie auch dafür, dass seine Kollegen erfuhren, dass sie mit einem „Ungläubigen“ zusammen arbeiteten. Bassam wurde daraufhin ins Hauptquartier einbestellt. Was würde geschehen? Bassam wusste, was es in seinem Land bedeuten kann, wenn sich ein Polizist offen zum christlichen Glauben bekennt. Er war unsicher, wie er dem Polizeikommandanten gegenübertreten sollte.

Der Polizeikommandant begann das Gespräch in einem versöhnlichen Ton. „Wir haben gehört, dass Sie von einer falschen Religion getäuscht wurden“, sagte er. „Sie sollten zum Islam zurückkehren.“ Bassam wies diese Aufforderung respektvoll, aber bestimmt zurück: „Nein, Jesus ist der wahre Gott. Ihm will ich folgen.“ Verärgert beendete der Kommandant das Gespräch. Er warnte Bassam eindringlich, nur ja „den Mund zu halten“. Bei der Arbeit dürfe er nicht von seinem Glauben reden.

Schikanen und Trennung

Doch Bassams Frau und ihre Verwandten forderten seine Vorgesetzten hartnäckig weiter dazu auf, gegen Bassam disziplinarisch vorzugehen. Daraufhin schikanierten ihn die Vorgesetzten, indem sie ihn mehrere Schichten hintereinander arbeiten ließen. Außerdem drohten sie ihm. Vergeblich. Bassam blieb seinem neuen christlichen Glauben treu.

Auch privat bekannte Bassam seinen Glauben weiter. Das machte seine Frau immer wütender. Schließlich warf sie ihn aus der Wohnung, auch seine Töchter durfte er nicht mehr sehen. Scheiden lassen wollte sich seine Frau jedoch nicht, um weiterhin von seinem Gehalt und allen staatlichen Leistungen profitieren zu können. Mit dem Arbeitgeber vereinbarte sie, dass der größte Teil von Bassams Gehalt direkt an sie ausgezahlt wird.

Wer Jesus noch nicht gefunden hat, ist immer noch auf der Suche – Christen sind auch in der arabischen Welt Hinweisschilder auf dem Weg zu Jesus.

Schläge und Haftstrafe

Dann wurde es noch schwerer. Immer wieder verprügelte sein Schwager ihn, sogar ins Krankenhaus musste Bassam mehrfach eingeliefert werden – wegen gebrochener Rippen, Prellungen, Blutungen und einer Verletzung am Knie. Schläge und Druck gehören seitdem zu Bassams Alltag. Während die Verwandten seiner Frau ihre Fäuste einsetzen, zieht seine Frau vor Gericht. Mehrfach hat sie bereits Anzeige erstattet und beschuldigt ihn unter anderem der Blasphemie: Er soll gegen den Islam, Mohammed und den Koran gelästert haben.

Auch vor Gericht bekennt Bassam, dass er an Jesus glaubt. „Das ist doch in Ordnung“, sagen die Richter. „Muslime glauben ja, dass Jesus ein Prophet ist.“ Doch Bassam sagt mutig: „Ich glaube an den Jesus, der Gott ist und Mensch wurde.“ Das ist zu viel. Das Urteil folgt: Mehrere Tage muss er ins Gefängnis. Nach dem Schariarecht dürfen ihn seine Verwandten sogar töten.

Bassam will nicht schweigen

Mit der Zeit lernt Bassam, seinen Glauben in Weisheit zu bekennen. Bei Gerichtsterminen vertraut er mehr und mehr darauf, dass der Herr ihm durch seinen Geist die rechten Antworten gibt. Bassam versucht nun, die Frage, ob er immer noch Muslim sei, möglichst unbeantwortet zu lassen. Stattdessen spricht er über seinen Glauben an Jesus als seinen Retter. Die Richter sagen ihm oft, er solle das für sich behalten. Aber so wie die Jünger in der Apostelgeschichte kann auch Bassam nicht lassen, von dem zu reden, was er glaubt.

Auch in seiner eigenen Familie ist es für Bassam schwer geworden. Nachdem er Christ geworden war, verwarf ihn sein Vater als Sohn. Als sein Vater 2019 ins Krankenhaus kam, nutzte Bassam die Gelegenheit, seinen Verwandten am Bett des Vaters das Evangelium zu erklären. Für diese Aktion bezog er Prügel. Aber Bassam erlebt auch Gottes Segen. Eine seiner Schwestern bittet ihn, ihr eine Bibel zukommen zu lassen. Sie und einer der Brüder haben inzwischen zum Glauben an Jesus gefunden, leben diesen aber im Verborgenen. Auch eine von Bassams Töchtern hat sich zum Glauben an Jesus bekannt.

Wenn Feindesliebe Früchte trägt

Vor einigen Monaten sammelte Bassam am Straßenrand Dosen, um sich etwas dazuzuverdienen. Da hielt ein Auto neben ihm. Einer der Brüder seiner Frau sprang heraus und verprügelte ihn. Bassam erlitt eine Platzwunde und verlor einen Zahn. Umstehende verhinderten durch ihr Eingreifen Schlimmeres. Der Schwager wurde daraufhin verhaftet. Doch Bassam erstattete keine Anzeige. Im Gegenteil. Er erklärte seinem Schwager: „Ich liebe dich. Und Jesus mein Herr sagt mir, ich soll dir vergeben.“ Diese Erklärung führte dazu, dass eine weitere Schwester mehr über den Glauben an Jesus erfahren wollte.

Bassams treues Bekennen trägt unter dem Segen Gottes weitere Früchte. Unser HMK-Partner weiß: „Bassam ist eine Inspiration und Ermutigung für die alten und neuen Gläubigen in unserer Gegend geworden.“ Trotz der Verfolgung verteilt Bassam Bibeln und DVDs mit dem JESUS-Film auf der Straße. Er möchte seinen Glauben weitergeben – koste es, was es wolle. 

Beten wir für

Bassam und andere, die das Evangelium weitergeben, um Gottes Segen und Schutz für Leib und Leben.

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