Jugendliche unter Druck, aber stark in Jesus
Nigeria, Ägypten, China

Jugendliche unter Druck, aber stark in Jesus

Jugendliche stehen für ihren Glauben ein – manchmal energischer und kompromissloser als die Erwachsenen

Christenverfolgung macht keinen Unterschied zwischen jungen und älteren Menschen. Ungeachtet ihres Alters werden Jugendliche wegen ihres Glaubens an Jesus Christus verachtet, diskriminiert, geschlagen und getötet. Die Art der Verfolgung hängt mehr vom Land und den darin herrschenden gesetzlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten ab als vom Alter der betroffenen Christen.

Leah Sharibu, 15 Jahre, Nigeria

In den letzten Monaten ging die Geschichte der 15-jährigen Nigerianerin Leah Sharibu um die Welt. Die Schülerin wurde im Februar 2018 zusammen mit 110anderen Mädchen von der Terrorgruppe Boko Haram entführt. 104 der Mädchen wurden freigelassen, nachdem die Regierung ein Lösegeld bezahlt hatte. Fünf der Mädchen verloren ihr Leben. Leah, die einzige Christin unter den Mädchen, wurde zurückbehalten. Die freigelassenen Schülerinnen erzählten, dass Boko Haram von Leah forderte, sich von ihrem christlichen Glauben loszusagen.

Leah jedoch weigerte sich und blieb Jesus treu. Die Rettung aus der Gefangenschaft in Sichtweite, wählte sie lieber die Todesgefahr als sich von ihrem Retter Jesus abzuwenden. Sie nahm in Kauf geschlagen, vergewaltigt, vielleicht zwangsverheiratet zu werden und ihr Leben lang als Sklavin dienen zu müssen. Ihre Situation bereitet ihren Eltern, Verwandten und Freunden Sorge und unsagbaren Kummer. Doch all das war ihr die Zugehörigkeit zu Christus wert. So sagt auch Leahs Mutter: „Ich bin sehr traurig, aber gleichzeitig freue ich mich auch, weil meine Tochter Christus nicht verleugnet hat.“ Ihr mutiges, überzeugtes Handeln ist ein Vorbild für die vielen Menschen, die in Nigeria und überall auf der Welt für sie beten.

Nigeria: Leah blieb Jesus treu. Sie wählte lieber die Todesgefahr als sich von ihrem Retter Jesus abzuwenden

Meriam, 16 Jahre, Ägypten

Ein anderes Beispiel ist Meriam. Sie ist 16 Jahre alt und kommt aus Ägypten. Nach der Bekehrung ihres Vaters zum Christentum ließ sich Meriams Mutter scheiden. So wuchs Meriam in der Obhut ihres Vaters und ihrer Großmutter auf. Ihr Vater durfte in den nächsten Jahren erleben, dass sowohl seine Tochter als auch ihre Großmutter Christen wurden. Im Januar 2018 kamen einige Onkel von Meriam zu ihr nach Hause. Doch sie kamen nicht für einen fröhlichen Familienbesuch. Sie kamen, weil sie gehört hatten, dass Meriam Christ geworden war. Sie forderten sie auf, wieder zum Islam zurückzukehren. Meriam weigerte sich, ihren Glauben zu verleugnen: „Ich liebe Jesus und bleibe Christ“, sagte sie zu ihnen. Da begannen die Männer, ihre Nichte zu schlagen: Sie hielten sie am Boden fest und schlugen sie immer wieder, schlugen sie auf den Kopf, traten sie. Immer und immer wieder.

Nach diesem Vorfall flohen Meriam und ihr Vater aus ihrer Heimatstadt. Aktuell befinden sie sich in einem Versteck in Kairo, weil Meriams Vater Angst hat, dass die Verwandtschaft zurückkommen könnte, um seine Tochter zu töten. Zusammen sind sie nun dabei, alles aufzuarbeiten und ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Meriam ist auch in psychologischer Behandlung. Obwohl sie viele Fragen und Angst hat, will sie weiterhin nichts von einer Rückkehr zum Islam hören. Sie lebt ihr Leben mit dem Gott der Bibel.

Junge Christen sind besonders schutzbedürftig. Sie sind verletzlicher, weil sie in ihrem Charakter und eventuell in ihrer Identität in Christus noch nicht so fest sind. Jugendliche brauchen Bezugspersonen, die ihnen in Wort und Tat vorleben, was sie in der Bibel lesen, die sie anleiten und unterstützen. Es ist gut, wenn sie jemanden haben, mit dem zusammen sie ihren Glauben leben und Probleme besprechen können so wie Meriam mit ihrem Vater.

China: Neue Religionsgesetze erhöhen den Druck auf Christen

Junge Christen in China

In China wurden Anfang letzten Jahres neue Religionsgesetze verabschiedet, deren Auswirkungen für die Christen in China fatal sind: Ihre Kirchen werden kontrolliert und geschlossen, Minderjährigen ist der Zutritt zum Gottesdienst nicht mehr gestattet, Feriencamps werden abgebrochen und in den Schulen fordern Lehrer ihre Schüler und Schülerinnen wiederholend dazu auf, schriftlich zu bekennen, dass sie keinen Glauben haben.

Christen, die noch jung im Glauben sind, werden durch solche Dinge schneller verunsichert. Widerfährt ihnen Verfolgung, drohen sie möglicherweise leichter vom Glauben abzufallen, als es bei Menschen der Fall ist, die schon lange mit Christus leben. Deshalb brauchen sie besonders unser Gebet.

Trotzdem steht der Glaube von Jugendlichen dem von Erwachsenen in nichts nach. Nicht zuletzt die Verfolger zeigen durch ihre Verfolgung, dass sie den Glauben der jugendlichen Christen ernst nehmen.

In der Pubertät bilden Jugendliche ihre eigenen Werte aus, sie hinterfragen und reflektieren Traditionen, das Handeln ihrer Eltern und der Erwachsenen in ihrem Umfeld. Wenn sie ihren eigenen Standpunkt zu einer Sache gefunden haben, wenn sie Jesus als den Sinn des Lebens erkannt und ihn als ihren Freund und Heiland angenommen haben, dann sind sie bereit für ihren Glauben einzustehen – manchmal energischer und kompromissloser als die Erwachsenen.

Sie leben ihren Glauben so konsequent wie die jungen Äthiopier, die aufgrund ihrer Bekehrung aus ihrem Dorf vertrieben wurden und dennoch sagen: „Wir wussten, dass das geschehen würde, bevor wir uns bekehrten. Aber wir glauben, dass Jesus es wert ist, alles zu verlieren.“

Anteilnehmen und Lernen

„Stimme der Märtyrer“ – Das Magazin der Hilfsaktion Märtyrerkirche

Das Magazin gibt den um ihres Glaubens Willens verfolgten und bedrängten Christen eine Stimme durch ...

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